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Stemper bloggt – Meine Meinung, meine Themen

von Michaela Stemper 24 Feb., 2024
Ziemlich dick aufgetragen klingt „Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest“. Aber was ist dran? Hinter dem reißerischen Titel verbirgt sich viel Expertise. Und ein gutes Starterkit für alle, die das Thema endlich angehen wollen. Nicht neu, aber nutzwertig Zugegeben, der Ende 2022 veröffentlichte Ratgeber ist nicht neu. War aber Spiegel Bestseller Platz 1 und ist es bis heute unter den verkauften Börsenbüchern bei Amazon. Auf 280 Seiten erklärt Ex-Bankkaufmann Thomas Kehl vom YouTube-Kanal „ Finanzfluss “ alles Wichtige und hinterfragt kurzweilig die Finanzwelt. Für mich sind seine Videos die „Sendung-mit-der-Maus“ für den Geldbeutel. Heißt, komplizierte Sachverhalte ganz schlicht erklärt. Auch für Menschen ohne BWL Studium oder Banklehre. Als Co-Autorin ist die Journalistin Mona Linke an Bord. Sie schreibt den „Finanzfluss“-Newsletter und beantwortet aktuelle Finanzfragen in DER ZEIT. Finanzen in den Griff bekommen In neun Kapiteln schlagen die beiden eine Schneise durch den Finanzdschungel. Sie beginnen mit sieben finanziellen Denkfehlern, persönlichen Zielen und den Klassikern der Geldanlage: Girokonto, Sparbuch und Tagesgeld. Auch ins tiefe Dickicht der Versicherungen wird Licht gebracht. Auch für mich sehr erhellend. Dem Lieblingsthema der Deutschen, Immobilieninvestments, ist ein ganzes Kapitel gewidmet. Es beantwortet Fragen wie: Mieten oder kaufen? Vermieten als Investment? Und zeigt alternative Anlagemöglichkeiten für Betongold. Meine Lieblingskapitel „Aktien“ und „Investmentfonds und ETFs“ sind klar strukturiert und erklären dir alles Wesentliche. Praktisch wird der Ratgeber, wenn er Leser in vier Schritten zum ersten Investment begleitet oder hilft, das persönliche Portfolio clever zu gewichten. Ich hätte da noch `ne Frage Im Prinzip haben die beiden Autoren einfach die häufigsten Fragen ihrer Community aufgegriffen. So etwa, wann der richtige Zeitpunkt fürs Investment ist. Ob, alles auf einmal oder in Häppchen angelegt werden sollte? Auch die Angst vor dem Finanzamt, einem Crash oder Inflation wird thematisiert. Zudem findet man Antworten auf ein zeitgemäßes Investieren mit nachhaltiger Brille. Unterm Strich Der Ratgeber schließt, wie es begonnen hat, mit ein wenig Finanzpsychologie. Die Frage, ob Geld glücklich oder gar frei macht. Ob es die Welt verbessert. Oder dich ¬– Achtung– sogar länger leben lässt. Es entlässt die Leserschaft motiviert und mit zahlreichen Links zur Finanzfluss-Website. Ähnlich wie die Erklärvideos würde ich den Ratgeber allerdings eher nach Bedarf und häppchenweise lesen. So bleibt er kurzweilig und nutzwertig. Für 12 Euro ist es sicherlich ein gutes Buch für den Einstieg, das aber nicht das einzige bleiben sollte, was man zu dem Thema lesen sollte.
von Michaela Stemper 16 Feb., 2024
Online shoppen? Haben Teenager schnell raus. Und Finanz-Knowhow aufbauen? Da müssen wir Eltern tapfer sein. YouTube-Stars und Influencer sind die Vorbilder der Stunde. Was versucht man nicht alles, um den Kindern ein gutes Package fürs Leben mitzugeben: Bildung, Gesundheit, Sozialleben und eben auch Finanzwissen. Gut gemeint von Mama und Papa. Aber nicht immer gut gemacht oder gar gewollt. Ich höre von Börsenprofis, deren Töchter auf Durchzug schalten, sobald man versucht, ihnen das Aktiendepot zu erklären. Oder Finanzworkshops an Schulen, bei denen Stühle leer bleiben. Finanzbildung Teenager Das Finanz-Startup Bling hat gemeinsam mit Mastercard über tausend Familien mit Kindern im Alter von zehn bis 18 Jahren zu ihrem Umgang mit Geld befragt. Die Ergebnisse zeigen, daß sich bei diesem Thema einiges tut: vor allem Erfahrung in der Praxis ist scheinbar wichtig für Jugendliche. Eltern prägen, so die Studie, zu großen Teilen das Finanzwissen. Und doch kann jeder fünfte Haushalt dieses Wissen nicht vermitteln. Noch interessanter: Kinder vertrauen Influencern mehr in Finanzfragen als beispielsweise ihren Lehrkräften. „Ist das auch bei uns so?“ fragte ich mich. In der Tat standen mir erst einmal die Haare zu Berge, als unser Teenager die Finanztipps eines YouTubers hörte. Finnel, so heißt der junge Mann, der sein Geld als Webvideoproduzent und Sänger ( „Dorfkinder“ ) verdient, hat eine Fangemeinde von 1,4 Millionen auf YouTube und 4,3 Millionen Followern auf TikTok. Natürlich ist die Zahl der Fans noch kein Garant für Qualität. Das bestätigt auch Saidi Sulilatu von Finanztip in einem Interview mit dem NDR: "Leider gar nicht. Die Algorithmen auf Social Media prüfen nicht auf inhaltliche Korrektheit." Trotzdem hat es ein Gutes: Finnel führt Teenager mit seinem Podcast „Finnel & das Geld“ überhaupt an das Thema heran. Schafft Berührungspunkte, wo sich sonst Arme verschränken. Wer ist das Millionärskind Fridolin? Bekannt wurde Finnel durch seine Rolle als „Millionärskinds Fridolin“ ( Millionärskind VS. Dorfkind ). Tatsächlich hat der echte Finn Lorenzen aus dem bayerischen Wangen wenig mit seinem zweiten Ich gemein. Er selbst sagt im Vorspann zu seinem Podcast: "Leute, ich muss ehrlich sein mit euch. Ich bin nicht das Millionärskind, für das ihr mich haltet. In meinem Podcast hört ihr, wie ich wirklich ticke und dass ich von Geld eigentlich keine Ahnung habe. Deshalb lade ich mir jede Folge Gäste ein, die sich damit besser auskennen und wir checken, warum Kohle so ne große Rolle spielt für viele - oder eben auch nicht.“ „Puh, was kommt jetzt?“, dachte ich. Aber es dann doch erleichternd zu erfahren, dass hinter diesem Podcast ein kleines, aber feines Redaktionsteam des SWR steckt. Es geht mal um Privatjets & Luxus Uhren, dann um Low-Budget-Reisen & günstiges Wohnen auf dem Land. Also keine Finanztipps im engen Sinne, aber viel Talk rund ums Geld. Mit einer Sprache, die in der Altersgruppe ankommt. Nicht alle Gäste sind mein Geschmack. Ich bin aber auch nicht die Zielgruppe. Ich will Immos Fazit: Teenager suchen sich ihre Kanäle für Finanzbildung selbst aus. Und haben ihre ganz eigenen Anknüpfungspunkte. Nächste Finanzfrage, die mich aufhorchen ließ: „Mama, welche Immobilien hat eigentlich Taylor Swift?“
von Michaela Stemper 03 Feb., 2024
An der Frage „Beauty Doc ja oder nein?“ scheiden sich die Geister. Manche gehen offen mit dem Thema um. Andere empfehlen hinter vorgehaltener Hand eine Praxis. Oder winken gänzlich ab. Höchste Zeit nachzufragen, was Lidstraffung, Fettabsaugen und Co. kostet. Weltweit steigt die Anzahl der Schönheits-OPs und Behandlungen, die über die reine Kosmetik hinausgehen: rund 140 Prozent mehr Eingriffe als noch im Jahr 2010 werden inzwischen gezählt*. Die Liste der reparaturfreudigsten Nationen wird von Brasilien angeführt, dicht gefolgt von den USA. Auch in Deutschland geht man mit dem Thema offener um. Ich habe mit Dr. Mona Rudolph , Fachärztin für Plastische & Ästhetische Chirurgie, über beliebte Beauty-Trends, echte Eingriffe und deren Kosten gesprochen. Trendthema Anti- oder Better-Aging Forever Young: Falten wegzaubern mit Botulinumtoxin A, Hyaluron und Biostimulantien ist eines der Trendthemen bei den Beauty Docs. Und liegt auf Platz 3 der häufigsten Eingriffe in Deutschland. Zum Better-Aging gehört auch ein gesunder Lifestyle mit Ernährung, Sport und mentalem Training. Um Nährstoffe bestmöglich in den Körper zu schleusen bietet Dr. Mona Rudolph Infusionen an. Vitamin-C-Infusionen sind altbekannt. Neuere Stoffe wie Spermidin, das derzeit in Hollywood gefeiert wird, sollen nun sogar Leber und Nieren aber auch vor kardiovaskulären Krankheiten schützen. „Vereinfacht gesagt, verlängert Spermidin die Schutzkappen an den Chromosomen, die Telomere, die sich mit jeder Zellteilung abnutzen“, erklärt Dr. Rudoph. Oberlidstraffung Kommen wir zur Schönheits-OP Nr. 1 in Deutschland: die Lidstraffung. Nach stressigen Tagen oder Nächten hängen die Augenlieder. Manchmal hilft auch ausreichend Schlaf nicht mehr. Ein wacher Blick kann durch eine Oberlidstraffung mithilfe von Botox® erzielt werden. Für minimische Falten betragen die Kosten etwa 200 Euro je nach injizierten Einheiten. Das hält drei Monate, bei manchen etwas länger. Dr. Rudolph bevorzugt diese Variante gegenüber dem Fadenlifting: dort sei das Ergebnis mitunter asymmetrisch oder es entstünden kleine Knoten. Ist das obere Augenlied dauermüde und stark erschlafft, muss auch Dr. Rudoph zum Skalpell greifen. In einer etwa einstündigen OP werden Gewebe und Muskeln in der Falte zwischen beweglichem und unbeweglichem Lid entfernt. Es bleibt eine zarte rote Linie, die nach 6 bis acht Wochen verschwindet, aber schon nach zehn Tagen abgedeckt werden kann. Was kostet das? Ästhetisches Lifting zahlt man aus dem eigenen Portemonnaie. Die Kosten für eine Oberliedstraffung belaufen sich auf etwa 2.500 bis 3.000 Euro. Ausnahme: Bei einer Gesichtsfeldeinschränkung ist das Lifting medizinisch indiziert und die Kosten werden von der Kasse übernommen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein medizinischer Befund. Bauchdeckenstraffung Eine größere Operation, die dennoch Fingerspitzengefühl erfordert: die Bauchdeckenstraffung. „Natürlich kann man den überhängenden Bauchlappen einfach wegschneiden. Das Ergebnis ist dann eher kastig. Wünschenswert ist eher eine ästhetische Kurve, die sich dem Körper anpasst“, erklärt Dr. Rudolph. Die OP variiert stark: beispielsweise in Abhängigkeit vom Restfettgewebe. Fettabsaugungen belegen übrigens Platz 4 der deutschen OP-Charts. „Ein schöneres Ergebnis lässt sich mit wenig Bauchfett erzielen. Deshalb ist ein ergänzender Ernährungsplan immer sinnvoll.“ Beim Thema Bauchmuskeln setzt die Fachärztin auf Rekonstruktion. Gerade nach Schwangerschaften und Kaiserschnitten seien Frauen vielfach nicht einmal mehr in der Lage, auch einen einzigen Sit-up zu machen. Die etwa dreistündige OP ist aufwändig und schlägt mit rund 9.000 Euro zu Buche. Intimchirurgie Eine Herzensangelegenheit von Dr. Rudolph: Intimchirurgie. Ein Tabuthema, bei dem es nicht um absurde Verjüngung geht, sondern die Patientinnen eine echte gesundheitliche Verbesserung bringt. Ein Beispiel: Reichen die inneren Schamlippen über die äußeren hinaus, entstehen Schmerzen beim Fahrradfahren, Reiten oder Geschlechtsverkehr. Eine Beeinträchtigung, die nicht wenige Frauen ein Leben lang begleitet, über die aber niemand spricht. Diese OPs sind bei sehr starkem Überschuss medizinisch indiziert. Die Kosten belaufen sich auf 2.600 bis 3.000 Euro. Fazit Letztendlich sollte jeder Eingriff wohlüberlegt sein und nicht nur fürs Portemonnaie, sondern auch in Bezug auf den Arzt oder die Ärztin passen. „Wichtig ist eine gute, einfühlsame Aufklärung und das Gespräch über ein realistisches Ergebnis. Ich kann nicht aus jeder Frau eine Barbie machen. XXL-Brüste oder Schlauchbootlippen lehne ich ohnehin ab“, erklärt die Fachärztin. Drei Tipps gibt sie zum Abschluss: 1) Entscheide dich für eine Facharzt-Praxis, die dich zu jedem Zeitpunkt unterstützt. Umfangreiche Nachsorge ist ein Muss. 2) Gut informieren vor einer Billig-OP im Ausland: Bei Komplikationen trägt man die Kosten in der deutschen Klinik selbst. 3) Vorsicht bei schicken Insta-Posts: Vorher-Nachher-Bilder sind im ästhetischen Bereich verboten. *Statista
von Michaela Stemper 19 Jan., 2024
Bitte nicht die Augen verdrehen! Und auf jeden Fall weiterlesen! Denn vor jedem Investment lohnt ein Check dieser Kennzahlen. Dann klappt’s auch mit der Aktie. Häufig erlebe ich in Finanzworkshops, dass gerade Frauen Scheu vor Finanzkennzahlen haben. Unausgesprochen steht die Frage im Raum: Muss ich dafür nicht ein Mathe-Ass sein? Die Brillenschlage aus der ersten Reihe? Die Antwort lautet: Nein! Es reicht, ein grundsätzliches Verständnis für die Bedeutung dieser Zahlen zu entwickeln. Nachlesen lässt sich der Wert dann auf vielen verlässlichen Finanzwebsites. Dividendenrendite Die Dividendenrendite gibt beispielsweise die gezahlte oder erwartete Dividende im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs wieder. Diese Kennzahl sollte also möglichst hoch sein. Gezahlte Dividenden sind eine sichere Größe. Die erwartete Dividende ist eine Prognose, die sich konkretisiert, je näher der Auszahlungstermin rückt. Die Dividenden-Strategie für dein Investment: Wähle starke Dividendenzahler! Nicht nur in Bezug auf die Höhe der Zahlung, sondern auch mit Blick auf die Kontinuität und bestenfalls sogar der Steigerungsrate. Wer sich ein größeres Portfolio aufbaut, kann von diesen Ausschüttungen sogar einen Teil seiner Altersvorsorge bestreiten. Beispiele aus dem DAX: Mercedes-Benz, (erw. 5,20 Euro, 8,7% p.a.), BASF (erw. 3,40 Euro, 7,7% p.a.) oder Allianz (erw. 12,10 Euro, 4,9 % p.a.)* KGV Kontinuierliche Erträge sind auf jeden Fall ein guter erster Indikator für ein erfolgreich wirtschaftendes Unternehmen. Und damit für eine positive Aktienkursentwicklung. Hinter der Abkürzung KGV verbirgt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Diese Kennzahl gibt an, wie viel Euro man für einen Euro des Unternehmensgewinns bezahlen muss. Ihr Wert sollte also möglichst niedrig sein, um einen „Schnapper“ zu machen. Oder um völlig überteuerte Kandidaten von vornherein auszusortieren. Auch hier unterscheidet man zwischen bereits gezahlten und erwarteten Gewinnen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt Hilfestellung: Kaufenswert sind Aktien, die im Vergleich zum Gesamtmarkt oder zur eignen Branche ein niedrigeres KGV aufweisen. Ein Beispiel: BMW (kontinuierlicher Dividendenzahler) schlägt mit einem KGV von 3,1 Mercedes-Benz (ebenfalls kontinuierlicher Dividendenzahler) mit 4,5.** Volatilität Die Börse ist einfach emotional: Das Auf und Ab der Kurse bereitet Einsteigern und manchmal auch Fortgeschrittenen Angst. Es fühlt sich aber weniger halsbrecherisch an, wenn du konkreten Zahlen vergleichst. Die Kennzahl dafür wird Volatilität – kurz Vola – genannt. Sie misst die Schwankung einer Aktie, eines ETF oder Fonds, aber auch die von Anleihen oder Rohstoffe in einem bestimmten Zeitraum. Betrachtet man beispielsweise die Kursentwicklung einer Aktie innerhalb von 30 Handelstage, findet man Hochs, aber auch Tiefs. Vereinfacht sagt diese Risikokennzahl, wie weit die Kurse vom Mittelwert innerhalb eines Zeitraums abweichen. Streng mathematisch ist es etwas komplizierter: Die Volatilität ist die Standardabweichung um einen gleitenden Mittelwert. Aber es genügt die einfache Variante, denn kaum jemand berechnet seine Volatilitäten selbst. Für einen Investmentcheck lassen sich Vergleichswerte einfach von einem Finanzportal ziehen. Auch hier ein Beispiel: Während der DAX innerhalb des vergangenen Jahres eine Schwankungsbreite von 12 Prozent aufwies, kamen BMW und Mercedes auf gut 22 Prozent**. Die Automobiltitel sind also volatiler und dementsprechend risikoreicher als ein Investment in den Index. To do: Nimm dir drei Aktien vor, die dich besonders interessieren. Vergleiche sie anhand der Kennzahlen – gegen den Index, in dem sie enthalten sind und die Aktien der Konkurrenz. So bekommst du ein besseres Gefühl dafür, was ein gutes Investment sein könnte. Stand: 19.01.24, *Quelle: Börse Online ** Quelle: finanzen.net
von Michaela Stemper 27 Nov., 2023
Die berühmte „Zeit für sich“ ist kostbar. Und viel zu selten. Für manche ist es das Buch am Bett, für andere der erdige Garten oder ein entspannender Wellnesstrip. Drei Tipps für eine gelungene Auszeit. Jetzt startet sie wieder: die stressige Vorweihnachtszeit mit Geschenkelisten, Adventsfeiern und Co. Aber wäre es nicht auch an der Zeit, sich selbst etwas Gutes zu tun? Deshalb habe ich mich mit der zertifizierten Wellbeing-Expertin und Holiday Concierge Eva Langner über die Kosten kleiner und großer Auszeiten unterhalten. Rund 23 Millionen Menschen interessieren sich in Deutschland für Wellness-Reisen und sind bereit, einen Teil ihres Geldes in Gesundheit und Wohlbefinden zu investieren. Was kostet das konkret? Auszeit für den kleinen Geldbeutel Eva Langner empfiehlt, mindestens zwei, besser noch drei Übernachtungen für eine Me Time einzuplanen. „Je weniger Urlaubstage zur Verfügung stehen, desto wichtiger ist es, die Anreisezeit auf ein Minimum zu begrenzen. Maximal vier Stunden. Alternativ zum eigenen Auto, kann die Anreise per Bahn entspannender sein“, erklärt die Expertin. Die beliebtesten Wellnessregionen Deutschlands seien nach wie vor Bayern und das Allgäu. „Gerne auch kombiniert mit Wandertouren“, weiß Langner aus Erfahrung. Für eine erste kurze Me Time empfiehlt sie Einsteigern das Bora HotSpaResort in Radolfzell am Bodensee. Für drei Übernachtungen inklusive Frühstück zahlen Alleinreisende im Viersternehaus ab 540 Euro. „Durch die direkte Seelage kann man nach dem Saunagang direkt ins Wasser springen. Sehr entspannend ist das 38 Grad warme Onsen-Bad und die schwingenden Relax-Liegen im Japanhaus“, so Langner. Das Hotel bietet verschiedene Programme: Basenfasten, Fasten nach Buchinger, Yoga-Retreats, Yoga auf dem Stand-Up-PaddleBoard oder Mind-Body-Retreats. Alternativ geht die Reise nach Oberjoch im Allgäu. Im Lanig Resort und Spa kosten drei Nächte im Doppelzimmer mit Bergblick und Halbpension rund 650 Euro. Perfekt für eine romantische Paarzeit oder eine entspannte Freundinnen-Auszeit, so die Expertin. Hier bieten sich exklusive Spa-Erlebnisse im Privat-Spa-Stadl mit eigenem Dampfbad, Whirlpool und Ruheoase an. Wellnesstrip in Europa Manchmal tut ein Klimawechsel einfach gut. Nach dem Winter lüftet man auf Korfu, der grünen Insel Griechenlands, mal so richtig durch. Dafür empfiehlt Eva Langner das Angsana Corfu Resort & Spa. Drei Nächte im Achilleion Hill View Grand Room mit Frühstück kosten hier ebenfalls ab 540 Euro. Für den Flug müssen zusätzlich etwa 410 Euro kalkuliert werden. Dafür verwöhnt das erste Angsana-Spa in Europa seine Gäste im typisch thailändischen Stil. Traditionelle Thai-Massagen werden von geschulten Therapeuten durchgeführt. Wer nur abschalten will: am Infinity-Pool und überall in der Anlage genießt man einen fantastischen Blick aufs Meer. Noch mehr Sonne gefällig? Auf Sizilien lockt eines der bekannten Fünfsterne SPA Häuser: das ADLER Spa Resort Sicilia inmitten eines herrlichen Naturschutzgebiets mit duftenden Pinienbäumen. Bei langen Spaziergängen am Naturstrand kann man so richtig abschalten. Tägliche Yoga-Einheiten an ausgewählten Kraftorten sind inklusive. Das Hotel bietet eigene Programme sowie Thalasso-Therapie, Ayurveda- und Medical Wellness-Anwendungen (Pakete ab 617,- Euro). In der Juniorsuite zur Alleinbenutzung kostet ein dreitägiger Aufenthalt mit Halbpension 1020 Euro. Der Flug nach Palermo ist für 380 Euro zu haben. Me Time in Traum-Destinationen Die Königsklasse zum Relaxen: Asien. Klassisch geht es zunächst nach Thailand. Auf Koh Samui fällt Entspannen leicht. Das an einem Hang erbaute Kamalaya Spa am weißen Traumstrand liegt eingebettet in tropische Vegetation mit kleinen Wasserläufen und Granitfelsen. Zentrum des Resorts ist die alte Felsengrotte, die früher buddhistischen Mönchen als Meditationsort diente. Das ganzheitliche Konzept baut auf drei Säulen auf: außergewöhnliche Natur, intensive Programme mit erfahrenen Wellness-Therapeuten sowie gesunder Ernährung. „Ein Zufluchtsort, um zu sich selbst zu finden“, heißt es beim Reiseveranstalter. Im Komplettpaket mit Flug kostet die siebentägige Reise im Doppelzimmer zur Alleinbenutzung mit Frühstück rund 3.180 Euro. Von Indien träumen viele Wellnessreisende. „Mein persönlicher Favorit ist das Ananda in the Himalayas“, sagt Eva Langner, „Es zählt zu den 10 besten Spa & Yoga Retreats.“ Angeboten werden holistische Kuren als ein Mix aus Ayurveda, alternativen Heilmethoden, Emotional Healing, Yoga und Fitness. Das Fünfsternehaus ist zudem Mitglied der Healing Hotels of the World. Einen Kurzaufenthalt von drei Nächten gibt es ab einem Budget von 2.480 Euro (zzgl. Flug). Wann geht es los? „So wie es nicht nur EINE Wellnessdestination gibt, gibt es auch nicht DIE beste Reisezeit“, weiß die Holiday Concierge, „Aber warum nicht den dunklen Tagen entfliehen oder ihnen zumindest ein wenig Leuchten verleihen?“
von Michaela Stemper 18 Nov., 2023
Du suchst weibliche Role Models für Deine Karriere? Insgesamt 24 spannende Frauen zeigt der neue Portraitband von her CAREER. Bemerkenswerte wie inspirierende Karrieren. Auch wenn der Weg zum Topjob nicht immer gerade verlief. Brauche ich Karrierebücher? Welche Karrieretipps hätte ich als junge Frau, Anfang 20, die mit einem einzigen Koffer nach Frankfurt kam, wohl gebraucht? Sicherlich keine aus Büchern, die mir in grauer Theorie erklären, wie man die Karriereleiter erklimmt. Weibliche Vorbilder in den Neunzigern? Fehlanzeige! Die wenigen Frauen, die damals im Handelsraum saßen, waren deutlich älter, kinderlos und sichtlich verkniffen. Sie kleideten sich ebenso grau wie die häufig zitierten alten, weißen Männer. Andere Finanzfrauen der ersten Stunde bestätigen meinen Eindruck von damals. Wenn ich heute ein Buch wie „Frauen des Jahres – Lernen von den Besten für die eigene Karriere“ durchblättere, sprechen mich die gutgelaunten, farbenfroh gekleideten Macherinnen deutlich mehr an. Ein Karrierebuch mit solchen Vorbildern? Ja, bitte! Role Models aus allen Branchen Die Autorin Christine Mortag zeichnet lebendige Porträts durch alle Arbeitswelten hindurch. Natürlich sind die Top-Ten-Branchen dabei: von der IT über Finanzen bis hin zur Logistik. Gefehlt hat lediglich der Gesundheitssektor. Das Callwey-Coffee-Table-Book zeigt ein buntes Potpourri an Möglichkeiten: von der Leitung internationaler Messen, über die Stadtwerke bis hin zum Max-Planck-Institut und dem Deutschen Wetterdienst sind tolle Frauen dabei. Manche haben Kinder, andere nicht. Die einen sind Einserstudentinnen, die anderen fanden erst über Umwege ihren Traumjob. Manche stehen am Anfang der Karriere, andere blicken zurück. Offensichtlich legt Natascha Hoffner, die Initiatorin von her CAREER, Wert auf Diversität. Wie ich finde, ohne den Bogen zu überspannen. Die Zusammenstellung wirkt nicht gewollt. Mit Spannung habe ich persönlich den Weg der DWS Digital Chefin Barbara Schlyter gelesen. Ebenso wie den beruflichen Werdegang von Julia Koch, der Geschäftsführerin für Anwendungsentwicklung im Sparkassenkonzern oder Swantje Napp, deren Unternehmen die Digitalisierung im Volks- und Raiffeisensektor vorantreibt. Ist das was für mich? Das modern aufgemachte Buch inspiriert zweifelsohne. Ob man sich für Führung in Tandems interessiert oder einen Job, der das Fernweh stillt. Es zeigt Karrieren, die Kinder und Berufung vereinen. Frauen, die sich trauen Führung zu übernehmen – auch in Teilzeit. Oder Quereinsteigerinnen. Griffig sind die drei Karriere Tipps, die jede Protagonistin am Ende ihrer Story liefert. Praktisch: der Service Teil am Ende des Buches mit komprimierten Ratschlägen. Die muss man nicht sofort beherzigen. Die 24 Geschichten eignen sich genauso für eine gemütliche Lesestunde im November. Oder als Kalendertürchen im Dezember. Neugierig geworden? Hier geht es zum Buch.
von Michaela Stemper 14 Nov., 2023
In meiner Familie wird Lotto gespielt, so lange ich denken kann. Für die Mittwochs- wie Samstagsziehung wurde „dä Sching“ pünktlich im Schreibwarenladen an der Ecke abgegeben. Glückwunsch zum regelmäßigen Investment – leider mit wenig Rendite. Lotto in Zahlen In dieser Woche habe auch ich einmal mein Glück versucht. Und 3,95 Euro in einen Schein mit sechs Zahlen plus Superzahl investiert. Damit gehöre ich gemäß Statista zu den rund 6,57 Millionen Menschen in Deutschland, die 2023 regelmäßig Lotto und Totto spielten. Die Wahrscheinlichkeit sechs Richtige mit Superzahl zu erwichen, liegt dabei bei 1:140 Millionen. Was einer Gewinnwahrscheinlichkeit von sagenhaften 0,00000072 Prozent entspricht. Auch für die sechs Richtigen müsste man immerhin der EINE unter 15 Millionen Spielteilnehmern sein. Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden liegt bei 1:3 Millionen, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen bei 1:11 Millionen. Vieles wirklich Unwahrscheinliche ist also wahrscheinlicher als im Lotto zu gewinnen. Aussichtsreiche Lottozahlen Wer es nicht mehr weiß: Auf einem Lottoschein befinden sich zwölf Tippfelder mit jeweils 49 Zahlen. In einem Feld müssen sechs beliebige Zahlen angekreuzt werden. Aber, was kreuze ich denn am besten an? Diese Frage habe ich mir beim Betreten der Tippstelle auch gestellt. Die Geburtsdaten der Kinder? Serien in den Zwanzigern, Dreißigern oder Vierzigern? Womit hat man die größten Chancen? Statistisch gesehen wurde beim klassischen Lotto 6aus49 die Zahl „6“ am häufigsten gezogen. Seit dem Beginn der Lotterie 1955 insgesamt 642 Mal. Übrigens, die Unglückszahl „13“ wurde bislang am seltensten gezogen. Sie war auch die allererste Zahl, die jemals gezogen wurde. Heute geht Tippen übrigens leichter: Man hat die Wahl zwischen einem elektronischen Quicktipp, bei dem die Maschine die Zahlen vorgibt, gibt die Zahlen auf einem Bildschirm selbst ein oder füllt nostalgisch den orangeroten Schein aus. Was ist drin beim Lotto? Ganz klar, niemande kann mit drei Richtigen seinen Job hinschmeißen, um zukünftig in der exklusiven Ferienvilla am Meer zu leben. Alle Teilnehmer hoffen auf den Jackpot, dessen Zahl groß vor vielen Lottogeschäften plakatiert wird. In der Spitze war der „Megajackpot“ mit 45 Millionen Euro gefüllt. Diese Rekordsumme wurde 2022 von einem einzelnen Spieler aus Hessen abgeräumt. In Jahr später gewann ein Teilnehmer aus Hamburg die gleiche Summe. Mittwochs bis 18 Uhr und samstags bis 19 Uhr muss der Tipp abgegeben sein. Die Ziehung erfolgt längst nicht mehr bei den Öffentlich-Rechtlichen, wo die „Lottofee“ Karin Tietze-Ludwig mehr als 30 Jahre (1967 bis 1998) die Daumen drückte. Heute werden die Zahlen leider nur noch live im Streaming gezogen, exakt 25 Minuten nach Schluss der „Wettschalter“. Der Begriff drängt sich auf. Denn auch wenn die Lotterie fest in den deutschen Traditionen verankert ist, handelt es sich doch um eine Wette oder Glücksspiel. Nicht umsonst wird regelmäßig darauf hingewiesen. Laut einer repräsentativen Umfrage des forsa Instituts investieren Lotto-Spieler durchschnittlich 16,40 Euro pro Woche, im Monat also mehr als 65 Euro. Um am Ende häufig leer auszugehen. Vielleicht lohnt das Gedankenspiel diesen Betrag über zehn Jahre an den Aktienmärkten anzulegen? Ein regelmäßiges Investment von 65 Euro monatlich in einen weltweiten Investmentfonds könnte mehr als 12.000 Euro einbringen. Wenn die Chancen also so gering sind, warum spielen die Menschen Lotto? Laut forsa Institut gibt es zwei Motive: der Glaube an den Jackpot und der Traum vom Glück. Dabei spielten hauptsächlich ältere Menschen. Das fand ich bestätigt, als ich den weißhaarigen Kellner meines Lieblingsrestaurants mit einem Lottoschein in der Hand traf. Ich fragte ich ihn, ob er glaube, einer der wenigen Lotto-Millionäre zu werden. Seine Antwort: „Nein Signora, aber das Spiel gibt mir Hoffnung.“
von Michaela Stemper 06 Nov., 2023
Der Sandalenhersteller Birkenstock gab im Oktober sein Börsendebüt an der Wall Street. Die einstigen Gesundheits- und Ökolatschen haben sich gemausert: Models tragen die stylishen „Birkis“ auf den Laufstegen in Paris, Mailand und New York. Kooperationen mit Haute Couture Häusern wie Dior oder dem Schuhpapst Manolo Blahnik lösten endgültig einen Hype aus. So fällt selbst beim Flanieren auf dem Frankfurter Opernplatz die versehentlich getragene Haussandale kaum auf. Fakt ist, Birkenstock hat sich, vor allem durch das starke US-Geschäft, zur Global Brand entwickelt. Zeit für die aktuellen Eigentümer – die Beteiligungsgesellschaft L Catterton des Luxusgüterkonzerns LVMH – ihre Anteile zu versilbern. Wenn nicht gar zu vergolden. 1. Diese Begriffe solltest du bei einem Börsengang kennen Mehr als 32 Millionen Birkenstock-Aktien wurden über die New Yorker Börse in der Öffentlichkeit platziert. In Fachkreisen spricht man dabei von einem sogenannten IPO, dem Initial Public Offering. Die Birkenstock-Aktie konnte im Vorfeld für 44 bis 49 US-Dollar über die Bank bestellt, spricht geordert oder gezeichnet werden. Für den Zeichnungsauftrag benötigst du ein Depot. Die Bandbreite während der Zeichnungsphase bezeichnen Börsianer auch als Bookbuilding-Spanne. Aus der Summe dieser Zeichnungsaufträge wird am Ende der erste Preis, der sogenannte Emissionspreis, ermittelt. Im Falle von Birkenstock wurden die Aktien zu 46 US-Dollar ausgegeben. Der Börsenwert des Sandalenherstellers belief sich damit auf rund 8,6 Milliarden US-Dollar. Tendenziell zwar ein Emissionspreis im oberen Bereich der Bookbuilding-Spanne, dennoch kein Top Ergebnis, das erzielt worden wäre, wenn die Nachfrage die angebotenen Aktien überstiegen hätte. In einem solchen Fall spricht man von einer Überzeichnung. Diese betrug Ende der Neunziger Jahre in den Hochphasen des Neuen Marktes (dt. Tech-Segment nach dem Vorbild der Nasdaq) ein Vielfaches vom angebotenen Volumen. 2. Lohnt ein Einstieg zum Börsenstart? So euphorisch, wie IPOs am Neuen Markt gefeiert wurden, ist die Stimmung auf dem Börsenparkett längst nicht mehr. Salopp formuliert, konnte man damals alles zeichnen, was nicht bei drei auf dem Baum war. In dieser Zeit habe ich mehrere große Börsengänge wie etwa den der Produktionsgesellschaft Brainpool (Die Wochenshow,TV Total) in der Bank begleiten dürfen. Anleger riefen hektisch bei jeder beteiligten Konsortialbank an, um einige wenige Stücke der begehrten Aktien zu erhalten. Die hohe Nachfrage führte fast immer zu Überzeichnungen. Der erste Preis im Börsenhandel überstieg häufig den Emissionspreis. Für viele eine Lizenz zum Gelddrucken – ohne echtes Börsenwissen. Nicht selten wurden dafür sogar Kredite in Kauf aufgenommen. Heute werden Börsenneulinge kritischer begutachtet und ihre Aktien längst nicht mehr wahllos gekauft. Beim Birkenstock-IPO kam es weder zu einer Überzeichnung noch zu einem Kursfeuerwerk. Die erste Notiz lag bei 41 US-Dollar und damit 5 US-Dollar unter dem Emissionspreis. Zum Ende des ersten Handelstages verzeichnete die Aktie sogar ein Minus von mehr als 12 Prozent. Über diesen Preis ist Birkenstock bis dato nicht wirklich hinausgekommen. Wichtig bei Börsendebüts ist also, die Marktlage und den Business-Case eines börsennotierten Unternehmens genauer unter die Lupe zu nehmen. Keine Sorge, dazu muss man kein Finanzanalyst werden. Aber ein Blick auf die Verkaufszahlen und die Situation der Branche geben beispielsweise schon erste Anhaltspunkte. 3. Welche IPOs sind in der Pipeline? Durch Börsengänge beschaffen sich Unternehmen Kapital. Der Weg bis Läuten der Börsenglocke ist jedoch lang und kostenaufwändig. Das Timing spielt eine nicht unerhebliche Rolle: Fehlt in schwachen Börsenphasen das Kapital am Markt, wird selbst ein solider Börsenkandidat keine exorbitante Premiere hinlegen. Volatile Märkte und vorsichtige Anleger verhelfen ebenso wenig zum Börsenerfolg. Die Social-News-Plattform Reddit beispielsweise hat deshalb ihren Börsengang schon einige Male verschoben. Zuletzt hieß es noch, man plane das IPO für Ende 2023. Zu sehen ist davon: nichts. Auch eines der bekannteren deutschen IPOs, das des Getriebeherstellers Renk, wurde im Herbst sprichwörtlich in letzter Minute abgesagt. Ebenso zog sich der Tankkarten-Anbieter DKV Mobility zurück. Getraut hatte sich hingegen der Glashersteller Schott Pharma, dessen Börsengang im September auf dem Frankfurter Parkett noch eine Milliarde Euro einsammelte. Übrigens: Auf der Watchlist für das kommende Jahr steht Klarna. Der schwedische Zahlungsabwickler ist mit seinem Buy-Now-Pay-Later-Prinzip vielen vom Online-Shopping bekannt. Vielleicht lohnt ja hier ein Blick.
von Michaela Stemper 22 Apr., 2022
Gute Bilder erzählen ganze Geschichten. Da stimme ich der Fotografin Anna Heupel zu. Im Gegensatz zu mir erzählt sie Geschichten mit Linse und Objektiv. Fotografie – Inspired by Life ist ein toller Ratgeber über die Essenz der Bilder, die Wirkung der Farben und das Erkennen von Momenten. Die Fotografin Anna Heupel könnte eine der Protagonistinnen meiner Change Stories sein. Eine dieser Geschichten, die Menschen portraitieren, die auf ihrem Lebensweg irgendwann eine völlig neue Richtung einschlagen. So auch bei Anna. Von der Industriekauffrau wider Willen wurde sie zu einer gefragten Fotografin unserer Zeit. Ihr Beispiel zeigt, dass Mut belohnt wird. Zugegeben, es muss nicht jeder gleich sein Leben umkrempeln. Aber wer kreativ und neugierig auf Fotografie ist, findet hier Bildband und Ratgeber in einem. Mehr als nur Technik Ganz klar: Ohne die Basics, also die Grundlagen zur Fotografie, kommt man nicht weiter. IPhone-Fotos sind zwar hübsch und für eine Momentaufnahme bei quirligen Kindern gut geeignet, lassen aber beim Spiel mit Licht und Farben wenig Freiraum. Jetzt kann man langweilige Technikbücher lesen oder mit diesem facettenreichen Ratgeber einsteigen. Anna Heupel ist heute Profi, hat aber nicht vergessen, wie sie anfing, sich immer wieder ausprobierte und über die Zeit verbesserte. Sie gibt Tipps zu Kameras und Objektiven, Lichtstärken und Brennweiten. Ihr Credo: probieren, probieren, probieren! Licht & Farbe „Boaaaa, was für ein mega schönes Licht!“, freut sich die Enthusiastin Anna über jedes stimmungsvolle Bild. Ihr besonderer Umgang mit Licht, genauer dem natürlichen Sonnenlicht, begeistert mich und macht den Bildband so empfehlenswert. Wie erkenne ich gutes Licht? Warum ist pralle Sonne keine gute Basis? Und was hat es mit der Magie der blauen Stunde auf sich? Anna beantwortet jede dieser Fragen im Detail. Gepaart mit tollen szenischen Aufnahmen. Gleiches gilt für das Thema Farbe. Gut komponierte Bilder können Gefühle und Emotionen auslösen wie eine mitreißende Story. Magisches Violett, sehnsüchtiges Blau oder dynamisches Gelb. Die Fotografin zeigt tolle Beispiele für gelungene Farbkompositionen. Warum Grün allerdings kein Shootingstar ist, lest ihr am besten selbst. Geschichten erzählen Anna geht der Frage nach, wann ein Bild diese besondere Magie versprüht. Es eine Geschichte erzählt. Den Betrachter in seinen Bann zieht. Ihr selbst gelingt das beispielsweise für große Produktionen des Outdoor Spezialisten Jack Wolfskin. Ihre Bildstrecken in der Natur sind nicht nur handwerklich beeindruckend, sie überzeugen auch, weil Anna ein echtes Outdoor Girl ist. Sie liebt den Camper und ihre Roadtrips. Wenn sie sagt „Fotografie ist, wie du bist“ ist da ein großes Körnchen Wahrheit dran. Mich hat das Coffetable-Book optisch wie inhaltlich begeistert. Wer jetzt Bilder von Anna Heupel sehen will, findet sie unter www.annaheupel.de oder auf Instagram @annanassaft . Fotografie – Inspired by Life ist bei Gräfe und Unzer erschienen und kostet 25 Euro.
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